Kunst ist das Ergebnis eines kreativen Prozesses, aber auch der kreative Prozess selbst. Sie entspringt dem urmenschlichen Gestaltungsdrang und dem Wunsch sich auszudrücken. Daher ist Kunst unerlässlicher Bestandteil für die umfassende Entwicklung eines Menschen.
In Zusammenarbeit mit Dr. Inge Steinmetz
(Biologin, www.biologo-online.de/Inge-Steinmetz.html)
und Katharina Haupt (Studentin der Bildhauerei, Alanus Hochschule) entstand im Rahmen des
partizipatorischen Kunstprojektes „Kunst&Natur“ die Skulptur „Reifhardt“ aus Autoreifen und lebenden
Pflanzen.
Der Bau der Skulptur fand vom 11.05. bis zum 13.05.2016 von 15:00 Uhr bis Sonnenuntergang statt. Am
14.05. gab es ein Mieterfest, einschließlich Einweihung und Ehrung der Teilnehmer.
An dem Projekt beteiligten sich bis zu dreißig Kinder und Erwachsene täglich. Als wir beim Ausheben
des Fundamentes Schwierigkeiten bekamen, halfen uns plötzlich einige der im Viertel tätigen
Bauarbeiter. Unterstützung erhielten wir außerdem von den Angestellten der Wohnungsgesellschaften
und des Kindergartens „Hexenhaus“.
Grundidee des Projektes war es, eine lebendige Skulptur aus dem zu schaffen, was wir in der Umgebung
vorfanden, also Pflanzen, Erde und leider auch Müll. Die Autoreifen, aus denen die Skulptur zum Großteil
besteht, stammen alle aus Tannenbusch. Diese können auf natürliche Weise nicht abgebaut werden.
Kurz, Autoreifen bestehen aus einem Material für die Ewigkeit. Dazu stehen die Pflanzen im Gegensatz,
da sie, wie alle Lebewesen, unter den richtigen Umständen zwar wachsen, gedeihen und sich
fortpflanzen, aber auch sterben und vergehen.
Für die Skulptur bemalten die Teilnehmer und wir die Autoreifen. Aus den schönsten entstand die
Skulptur. Zum Teil wurden die Reifen tief in die Erde eingelassen. Hier konnten die Teilnehmer
interessante Lebewesen unter fachlicher Leitung mit Becherlupen erforschen. Zu guter Letzt wurden die
Reifen mit dem Aushub und Blumenerde gefüllt und von den Teilnehmern liebevoll bepflanzt und
gegossen.
Zwei der Teilnehmerinnen übernahmen die Patenschaft für die lebende Skulptur. Ihr Auftrag ist es, die
Blumen regelmäßig zu gießen.
Das Projekt wurde durch den Stadtteilfonds Tannenbusch finanziert und tatkräftig unterstützt durch das
Quartiersmanagement Tannenbusch, sowie die Wohnungsgesellschaften Vonovia und DIWO.
Die Workshopreihe „Kinderatelier“ im Kunstraum Tannenbusch bietet den Teilnehmern die Möglichkeit,
sich in unterschiedlichen künstlerischen Techniken und Projekten auszuprobieren. Der Workshop findet
immer samstags von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr, bis einschließlich dem 28.06.2016, statt. Der zweite Teil
der Workshopreihe startet voraussichtlich im August.
Im Rahmen einer Studienreise entstand, in Zusammenarbeit mit den Schülern und Lehrern der Walddorf-
und der traditionellen Schule ein gewaltiges Mosaik entlang der mindestens 200 Meter langen Mauer,
welche beide Schulen umgibt.
Bilder und Skizzen der Kinder wurden mit der der Gesamt-Gestaltung in Einklang gebracht, als farbige
Mosaik Elemente gelegt und an die Wand gebracht. An der Mauer arbeiteten Zeitweise bis zu 60
Menschen.
Bei dem Projekt „Till-auf-der-Mauer“ handelt es sich um eine skulpturale Auftragsarbeit der Till-
Eulenspiegel-Grundschule, mit partizipatorischen Zügen. Die ausführenden Künstler, Katharina Haupt,
Robin Hengesbach und ich, bauen eine Till-Eulenspiegel -Skulptur.
Grundlage dafür ist die Skizze eines Schülers. Diese Skizze gewann einen schulinternen Wettbewerb.
Während der Osterferien fand ein Workshop statt, in dem die Schüler selbst an der Figur mitarbeiten
konnten. Dadurch werden die Schüler direkt an der Entstehung ihrer Skulptur beteiligt. Es wird ihnen
kein Fertigprodukt vorgesetzt.
Im Januar 2016 führte ich in Zusammenarbeit mit
Fidan Akhundova,
einen einwöchigen
Materialdruckworkshop im Kunstraum Tannenbusch durch. Dieser Workshop baute auf den in Südafrika
gewonnenen Erfahrungen auf.
Anders als zuvor stand hierbei eine komplette Kunstwerkstatt zur Verfügung, was ein kontinuierlicheres
Arbeiten und die Verwendung von mehr und anderen Materialien als zuvor ermöglichte. Als gemeinsame
Zielsetzung gab ich die Erarbeitung eines Buches vor. Die Teilnehmer sollten eine Geschichte, das
Märchen vom Froschkönig, mit Materialdrucken illustrieren und mit der Hand aufschreiben. Zur
Einführung erzählte ich das Märchen nach.
Dieses partizipatorische Kunstprojekt führten Laila Saraih und ich in Zusammenarbeit mit dem
MUT-Projekt
(MUT = Mädchen Unterricht Training), einer Initiative des St. Sebastian-Heimstatt e.V., statt.
Gefördert wurde das Projekt von der
Montagstiftung
für Kunst und Gesellschaft im Rahmen der Ausschreibung „Perspektive Armut II“.
Die Teilnehmerinnen des Projektes statteten innerhalb von sechs
Tagen ihren Klassenraum mit Wandgemälden aus, welche sie von der Skizze bis zum fertigen Gemälde
selbstständig erarbeiteten.
Im Rahmen einer Studienreise nach Südafrika unter der Leitung von
Prof. Dr. Ulrika Eller-Rüter
konnte ich zwei partizipatorische Kunstworkshops mit der künstlerischen Technik des Materialdruckes durchführen.
Alle Teilnehmer der Studienreise führten Workshops in individuell ausgewählten Techniken und Themenbereichen durch.
Der erste Teil der Workshop-Reihe fand in Kayamandi, einem Township der Stadt Stellenbosch, unter freiem Himmel statt. Dieses Projekt entstand durch eine Zusammenarbeit zwischen Prof. Dr. Ulrika Eller-Rüter von der Alanus Hochschule und Prof. Elmarie Costandius von der Stellenbosch Universität statt.
Eine zweite Reihe von Workshops veranstalteten die Teilnehmer der Studienreise in den Räumlichkeiten der Grundschule von McGregor, in Zusammenarbeit mit dem Breede Center.
Materialdruck ist eine Form des Hochdruckes, bei welcher der Druckstock aus einer Collage aus allerlei Materialien zusammengesetzt sein kann. Dadurch kann man in dieser Technik ohne eine besondere Ausstattung fast überall drucken.
Im Rahmen der Ausstellung „Erinnerungsorte“ im ehemaligen Kinderheim Köln-Sülz gestaltete ich eine Installation aus den Schatten der Menschen vor Ort und Videoband.
Der „Lebensfaden“ ist seit vorchristlicher Zeit ein Symbol für das Leben. Von den griechischen Moiren oder den nordischen Nurnen gesponnen bestimmt er das Schicksal des einzelnen Menschen und wird mit anderen zur Geschichte verwebt.
Kann ein Mensch sein Schicksal selbst bestimmen? Ist es möglich den eigenen Faden zu spinnen und ein eigenes Bild zu weben? Wie verbindet sich der eigene Lebensfaden mit den Fäden anderer?
Wie viele Menschen haben sich in diesem Haus aufgehalten? Wer ist nur hindurchgegangen? Welche Fäden haben einander berührt, wurden miteinander verbunden, verliefen eine Zeit lang parallel und entfernten sich wieder voneinander?
Welche Erinnerungen, welche Gefühle, verbinden sie mit diesem Ort? Wie fühlt sich die Gegenwart für sie an und welche Zukunft wird daraus erwachsen?
Das Haus ist ein Ballungsraum der Begegnungen von Schicksalen, als Punkt in Raum und Zeit. Es ist ein Knotenpunkt, und auch ein Verknotungspunkt.
Dieses partizipatorische Projekt „Emotional Baggage“ fand im Rahmen einer Zusammenarbeit der Alanus Hochschule und des Fördervereins Erinnerungsorte Köln-Sülz e.V. statt.
Das Projekt beschäftigte sich mit persönlichen Gegenständen im Besitz der Teilnehmer, ehemaliger Bewohnern des Kinderheimes Köln-Sülz, an denen Erinnerungen hängen oder die in Erinnerung geblieben sind. Solche Gegenstände finden sich im Lebenslauf der meisten Menschen.
In Bezugnahme auf das ehemalige Kinderheim Köln-Sülz und dessen Bedeutung für die Biographie von 22.500 Kindern im Laufe eines Jahrhunderts befragte ich einstige Heimbewohner nach Gegenständen und Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend. Für diese Interviews verwendete ich einen einfachen Fragebogen. Die Interviews fanden entweder bei einem persönlichen Treffen oder per Email statt.
Für viele der einstigen Bewohner des ehemaligen Kinderheimes Köln-Sülz gestaltete sich der Umgang mit diesem Thema als schwierig. Das liegt zum einen daran, dass häufig negative Erinnerungen mit dem Leben im ehemaligen Kinderheim Köln-Sülz verbunden sind, zum anderen besitzen die meisten keinerlei Gegenstände mehr aus ihrer Zeit in der Einrichtung.
Diese Hindernisse führten dazu, dass mein Projekt nur wenige aktive Teilnehmer hatte.
Stellvertretend für all die verlorenen Erinnerungen stand eine Reihe von Schattenbildern an den Wänden.
Katalog-Design: Anna Thinius und Birgit Wenninghoff
Die „Müllmonster“ entstanden während eines partizipatorischen Kunstprojektes zum Abschluss der „Sauber Macht Lustig“ Aktionswoche in Bonn Tannenbusch am 22.05.2015. Während der Aktionswoche, welche von der AG Sauberkeit initiiert wurde, sammelten Anwohner und Freiwillige den herumliegenden Müll von den Straßen und aus den Hecken des Viertels. Aus dem so gesammelten Müll sowie Sperrmüll aus gebäudeinternen Sammelstellen wurden von Kindern und Jugendlichen drei TrashArt Skulpturen gestaltet.
Diese wurden bis zum 20.02.2016 vor Ort und vom 21.01. bis zum 19.02. 2016 im Stadthaus Bonn ausgestellt.
Das Projekt wurde begleitet von Fidan Akhundova, Laila Sahrai und Maria Zesewitz, Studentinnen der Alanus Hochschule, unter meiner Leitung. Es wurde möglich gemacht durch die Zusammenarbeit mit der AG Sauberkeit, dem Quartiersmanagement Neu-Tannenbusch und der Vovonia, ehemals Deutsche Annington.
Kunst machen, das muss nicht teuer sein. Denn für die Kunst kann man auch Materialien und Dinge verwenden, für die sich sonst keine Verwendung mehr findet. In einem partizipatorischen Kunst-Workshop entstand daher über drei Monate hinweg ein „Iglu“ aus alten Verpackungsmaterialien. Die Teilnehmer konnten daran Kleben, Malen, Zeichnen, Gestalten und sich individuell ausprobieren, während sie gemeinsam an einem Ergebnis arbeiteten. Diese individuell gestalterische Arbeit bildete den Grundstein des Projektes.
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